Donnerstag, 6. Dezember 2012

... Mein liebes Tagebuch.....

..... so ging es mir immer wenn ich nach langer Zeit das eigentlich doch so geliebte Heft oder Buch wiederfand und nach Monaten wieder das eine oder andere für mich wahnsinnig interessante hineinschrieb.

Den gesamten Sommer war ich mit größeren oder kleineren, auch mittleren Katastrophen des Lebens beschäftigt.
Lernte Menschen besser kennen und über einige wurde ich eines Besseren belehrt.

Stricktechnisch war ich nicht untätig, doch beschränkte ich mich auf das Nacharbeiten vieler schöner Anleitungen oder nadelte alt bewährtes.

Jetzt kommt die kreative Frau aber wieder zum Vorschein.
 Mittels einer alten Strickmaschine!
Das heißt zuerst aber: lernen, lernen, lernen!!!!!!!!!!!

Beim Stricken mit 2 Nadeln kann ich gemütlich in meiner Sofaecke liegen oder sitzen, wurschtel so vor mich hin und es entsteht oft etwas ganz anderes aber trotzdem nettes.

Während das Gerät mit den über 200 Nadeln zuallererst einen konkreten Plan einfordert.
Dann noch Disziplin ----- Meine persönlichen Vorräte dieser besonderen Fähigkeit befinden sich bei mir eher im Soll.
Ach und mein  absolutes Manko----- Die Maschenprobe mit genauen Maßen.( Ich bin eine große Freundin des geschätzten Aufrundens).

Das Gerät ist eine Empisal Knitmaster 360k mit fast allen Schikanen:
Lochmusterschlitten, Doppelbett, etliche Lochkarten, Schnittmusterleser und so weiter.
Also Möglichkeiten die mich an's Schwärmen bringen.
Aber leider noch im geheimen..... Die Maschine hat halt eine andere Auffassung als ich.
Wir nähern uns Tag für Tag an.

Und wie sagen wir immer wieder zu den Kindern: " Der Klügere gibt nach."
Ich bin ja eine Menge aber sicher nicht dumm!

Sonntag, 22. April 2012

Das rote Jäckchen ist fast fertig und neu Pläne werden geschmiedet!

Contigious Top down wird modifiziert und verbessert.
Ein Lace Quadrat im Rückenbereich wär nett. es wird wild hin und her gehen. Hauptsache ich behalte den Überblick.

Freitag, 23. März 2012

Top down = Von oben nach unten

Eine bebilderte Fortsetzungsgeschichte

Hauptpersonen:
Sehr rotes Designergarn unbekannter Herkunft.
Etwa 22 Maschen machen es sich auf 10 Zentimeter breit. 
Eine 4,5 er Rundstricknadel.
Ein feines Jackenmodell

Grundmuster:
Bundmuster - rauh rechts oder eine Perlmustervariante nach eigenem Geschmack.
Hauptmuster: Glatt rechts, = eine Reihe rechte Maschen - eine Reihe LInke Maschen.
                       Alle 10 Reihen statt links eine Reihe rechts, was das kleine Rippchen ergibt.

1.Teil: Der Kragen
Die Jacke wird von einen kleinen Schalkragen eingefasst. Also stricke ich zuerst einen kleinen Kragen aus dessen Längsseite ich später die Maschen für den Halsbereich des Rückens und die Maschen für die Schulter herausstricken werde.( Für mich habe ich etwa 33 Zentimeter veranschlagt.)

Dafür nehme ich mit einem provisorischen Maschenanschlag 15 Maschen auf.
Aufteilung: Randmasche - 4 Maschen Bundmuster ( ich verwendete ein Perlmuster) - 9 Maschen rechte Maschen - Randmasche.


Ich strickte insgesamt 30 Reihen für den Mittelteil.
An der Basis des Kragens rechts und links alle 2 bis 3 Reihen die zweite und dritte Masche zusammenstricken, bis nur noch 8 Maschen übrig sind.





Aus der Querseite Maschen für den Halsbereich des Rückens herausstricken. ABER NICHT SO!
Sonst hätte ich ja die Naht später auf der Aussenseite der Jacke.
So nun wird ein wenig geribbelt und die Maschen werden neu aufgenommen.
Fortsetzung folgt.

WEITER GEHT ES:
Unser aller Reales höchst privates Leben interessiert sich nicht für einen Blog, so komme ich erst jetzt dazu von meinem Abenteuer Contigious Topdown oder eine zusammenhängende Jacke von oben nach unten gestrickte Jacke zu schreiben.

Die Schulter:
Ich hatte nun beidseits 5 Maschen schon fest für die Randmasche und das Bundmuster verplant und bestimmte ganz spontan das 5 Maschen die gedachte " Schulternaht" ergeben sollten. Die restlichen Maschen wurden dem mittleren Drittel des Rückens zugeordnet.
( Sehr viel später, als die Jacke fast fertig war sollte ich merken, das die Lösung eine Blende direkt mitanzustricken bei diesen Garn dazuführte, das sie sich nach innen umklappen sollte.)

Nun fehlten nur noch die äußeren Drittel des Rückenteiles und das gesamte Vorderteil, davon existieren ja bisher nur die Blenden.




Nun zum Trick
Jetzt wird in jeder Reihe Rechts und links der 5 "Schultermaschen" je 1 Masche herausgestrickt! Das heißt: Es werden in jeder Reihe 4 Maschen zugenommen. Diese ergeben dann irgendwann ein komplettes Vorder und Rückenteil, die direkt miteinander verbunden sind.

Genug der Worte.

Das Bild:

Da ich immer wieder aus dem Querfaden die Maschen herausstrickte gab es deutliche Löcher, die mich aber nicht weiter störten.

Vorne gab es dann wie bei einem V Ausschnitt auch noch ein paar weitere Zunahmen.


So die Schulter ist fertig, nun zu den Armkugeln:

Hier wird weiter über alle Maschen munter weitergestrickt.
Allerdings finden nun die Zunahmen in eine andere Richtung statt.


Die 3 mittleren "Schulternahtmaschen" werden nun der Beginn des Armes.

Die Zunahmen finden nun innerhalb der Schultermaschen statt. An der Weite der Vor- und Rückenteile verändert sich nichts. Das "Schultermaschenband" wird nun erweitert und bildet die Ärmel.
Im oberen Drittel nahm ich in jeder Reihe pro Arm 2 Maschen zu ( d.H. in Jeder Reihe immer noch 4 Zunahmen).
In den unteren 2 Drittel der Armkugel dann nur noch in jeder 2. Reihe.

In den letzten 6 Reihen der Armkugel arbeitete ich noch einige neckische kleine Zunahmen in den Vor und Rückenteilen ein um eine schön gerundete Armkugel zu erhalten.
Zum Schluß noch 6 Maschen als Achselteil aufnehmen um das vordere Armteil mit derm hinteren zu verbinden und es kann genauso wie bei einem Raglan Topdown Jäckchen weiter gearbeitet werden.



Natürlich passierte das was mir Strickanarchisten oft passiert, die Jacke wurde etwas zu groß.
Doch das ist nun auch kein Thema.
Es gibt einen netten Menschen, die etwas größer als ich ist und die Farbe Rot total toll findet.






Eulen flattern schief durch die Welt

Unsere nette Gruppe strickverrückter Mädels aus dem Westerwald ist auf die Eule gekommen.
So vernadeln einige von uns Eulen in allen Varianten, die bei Ravelry unter wweule2012 betrachtet werden können.

Tochterkind wünscht sich eine neue Jacke und 500 Gramm gut abgelagertes Garn lagen bereit.

Mein kleines Wesen wollte Raglannähte, eine asymetrische Front und einen durchgehenden Reisverschluß.
Ich die Rundpasse für die Eulen, weiter wollte ich mit Zöpfen Maschenzunahmen kaschieren und die Taschen direkt einstricken.

Eckdaten:
Nahtlos von oben nach unten gestrickt mit einer Rundpasse, an die sich eine Raglanschräge anschließt.
Um eine weite A Form zu erhalten liegen Maschenzunahmen zwischen Zopfdreiecken.
Die Taschen und die Taschenbeutel sind direkt eingestrickt.
Ein Reißverschluss wurde zwischen zwei Blenden eingenäht.

Gestrickt mit einer 4,5er Nadel mit Beehive Double Knitting Garn von Patton UK in Flieder meliert.( 140 Meter auf 50 Gramm)
Benötigt wurden knapp 300 Gramm für eine Größe 152/164.

Natürlich mixte ich wieder diverse freie Anleitungen:
Die Anleitung für das Sagaponak Tee ist eine wunderbare Möglichkeit um Rundpassen zu kreieren. Auf den ersten 25 Reihen wohnen die Eulen, die ich von den owlie socks entlehnte.

Die asymetrische Front ist nicht so extrem geworden, da die Jacke auch offen getragen werden soll ohne das eine Seite ständig festgehalten werde muss. Das Verhältnis beträgt also etwa 1 zu 2 Eulen.

Knapp unterhalb der Ärmel beginnen die Zunahmen um eine A Form herauszuarbeiten. Die Zöpfe gehen über 4 Maschen, alle 6 Reihen wurde verzopft.
Auf den Bild ist das Treppchen der Maschenzunahmen recht gut zu erkennen.
Vorne wurden die Zunahmen versetzt, damit auf der rechten und der linken Vorderseite je 1 Masche zugenommen wird, wenn auf dem Rückenteil 2 Maschen zugenommen werden.
So ergibt das auf die gesamte Jacke alle 6 Reihen 4 zusätzliche Maschen. Na ob das verständlich ist??.
Hier noch der Rücken.
Die Taschenfront wird direkt mitgestrickt, während der hintere Teil stillgelegt wurde. Für einen feinen Abschluß wird auch hier gezopft.
Anschließend nahm ich die Maschen für den Taschenbeutel auf und strickte die restliche Jacke fertig.
Wer mich kennt weiß das ich versuche; wo es möglich ist um eine genähte Naht herum zu kommen.
So strickte ich natürlich die nötigen Maschen aus der linken Seite heraus und vereinigte unten kurz vor dem Bündchen das Taschen Außen- und Innenteil wieder .

Nun noch flott die Ärmel anstricken und ran an die Ausarbeitung.
Natürlich begann alles mit einem provisorischen Maschenanschlag um das doppelte Bündchen direkt anzuarbeiten.

Zum Schluß noch eine doppelte Blende für den Reisverschluß.
FERTIG

Die Planung hat mir sehr viel Spaß gemacht und mein Sinn für Perfektion konnte sich wieder austoben.
Das sind einfach Dinge, die ich schon vor langer Zeit von meiner Mama und einer sehr netten alten Schneidermeisterin gelernt habe.
Einfach auf die Details zu achten.
So macht es mir auch so einen großen Spaß einfach mal darüber nachzudenken wie etwas gemacht wird.

Hier werde ich nicht einfach alle Strickseleien auflisten, das wär langweilig.
ABER.
Die nächste Grübelei befasst sich mit der SusieM's contiguous method for doing top-down set-in sleeves and shoulder seams.
Frei auf Deutsch: SusieM`'s contiguos Methode für von oben gearbeitete Teile mit eingestrickter Schulter und Armkugeln. Alles wieder nahtlos.... was sonst.
Flaming June in Knallrot soll es sein. Natürlich bin ich wieder zu faul die englische Anleitung gründlich zu lesen und habe mit nur die Schnittskizze angeschaut.
Ihr werdet es noch lesen.